Nachlese zum Ideenworkshop "Unsere Zukunft"
Trotz der hohen Temperaturen fanden sich über 40 engagierte Bürger zum Ideenworkshop „Unsere Zukunft“ im Seminarraum des Sport- und Freizeitparks ein, um aktiv an der Gestaltung unserer Gemeinde mitzuwirken.
Die Teilnehmer bildeten vom Jugendlichen bis jenseits der 80 Jahre einen guten Querschnitt der Bürger und zeigten eindrucksvoll, wie wichtig ihnen das gemeinsame Engagement und die Zukunft der Gemeinde sind. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch den Bürgermeisterkandidaten Stefan Kronner und Moderator Erwin Grießer, wurde zu Beginn eine kreative Methode zum Kennenlernen und zur Schaffung einer offenen und produktiven Arbeitsatmosphäre eingesetzt. Durch verschiedene Aufstellungen in der Gruppe, nach Alter, Ortszugehörigkeit und Lage des Geburtsortes, konnten die Teilnehmer mehr übereinander erfahren und erste Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken.
Nach der Aufwärmrunde arbeiteten die Anwesenden in fünf Gruppen an den zuvor festgelegten Themenkomplexen:
Jede Gruppe erarbeitete ihre Schwerpunkte, die anschließend vorgestellt und gemeinsam ergänzt wurden.
Einige Punkte, wie die Forderung nach einem zentrumsnahen Café, der Verbesserung des S-Bahnhofs mit barrierefreiem Zugang und Radabstellanlagen sowie einer besseren Mobilität im Ort, wurden von mehreren Gruppen hervorgehoben. Die Vorschläge umfassten effizientere Straßensanierungen, Ruf-Taxis, Carsharing, Einsatz von (autonomen) Mikrobussen, zusätzliche Fußgängerampeln (z.B. auf Höhe der Mittelschule), kostenlosen Busverkehr im Ort und die Optimierung der Buslinien 691/692 mit Ausgangspunkt U-Bahn TUM in Garching.
Im Bereich Ehrenamt sollte die Gemeinde auf eine ausgewogene Förderung der Vereine achten und für Vereine, Musikschule und VHS mehr Räumlichkeiten im geplanten Bürgerhaus oder übergangsweise im Feuerwehrhaus Goldach nach deren Umzug zur Verfügung stellen. Außerdem wurde die Gründung einer Wasserwacht für die Badegelegenheit im Sport- und Freizeitpark vorgeschlagen.
Als wichtigster Punkt im Bereich Betreuung wurde die Schaffung von Anreizen für Beschäftigte genannt, um das Niveau der Kitas langfristig zu sichern. Inklusion und Integration sollten weiter gefördert werden. Wo Kapazitäten knapp sind, sollte man sich mit anderen Einrichtungen, von der Technischen Universität bis zu anderen Kitas im Landkreis, vernetzen.
Bei der Ortsentwicklung wurde der Wunsch geäußert, eher auf die Bremse zu treten, um Folgekosten für die Infrastruktur abzufedern. Zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum solle die Gemeinde auf Erbachtmodelle, eine eigene Wohnbaugesellschaft, eine Genossenschaft und Kooperationen mit örtlichen Bauträgern setzen. Wichtig sei auch, das Projekt „seniorengerechtes Wohnen” wieder aufzunehmen. Der Erhalt des Kinderarztes und weiterer Fachärzte wurde als wesentlich erachtet. Die Wirtschaftsförderung sollte weiterhin aktiv für neue Betriebe werben, aber auch die bestehenden Unternehmen im Blick behalten. Eine Erweiterung des Handwerkerhofes für ortsansässige Firmen sei ebenfalls wünschenswert.
Das Angebot für Jugendliche ab 14 Jahren sei außerhalb der Vereine und des JUZ zu gering. Hier könnte das Bürgerhaus als Begegnungsstätte für Jung und Alt eine gute Lösung bieten. Ein Jugendbeirat könnte den Jugendlichen eine stärkere Stimme verleihen.
Einig war man sich auch, dass sich Hallbergmoos dem Klimawandel stellen müsse: Mehr Grünflächen, weniger Flächenversiegelung, bessere Nutzung von Leerstand, nachhaltiges Bauen, Ausbau alternativer Energien, Schaffung von schattigen Flächen, Förderung der ökologischen Landwirtschaft, E-Bike-Ladestationen und mehr Radwege wurden als wichtige Maßnahmen genannt.
Nach zwei intensiven Stunden endete der Workshop nach der Präsentation der erarbeiteten Themen aus den einzelnen Arbeitsgruppen. Stefan Kronner versprach, sich im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister in Ruhe mit allen Themen zu beschäftigen. Er betonte jedoch, dass nicht alles mit höchster Priorität und in der gewünschten Geschwindigkeit umgesetzt werden könne, da diese nicht zuletzt vom Gemeinderat und auch vom Haushalt der Gemeinde abhängig seien. Abschließend wies er darauf hin, dass 180 Unterschriften für seine Kandidatur benötigt werden und warb um seine Unterstützung. Zum Ende des sehr gelungenen Workshops bedankte er sich zufrieden für die großartige und sehr engagierte Arbeit der Teilnehmer und stand für Gespräche zur Verfügung.